Roxels urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1177 (Westf. Urkundenbuch, WUB II, Nr. 388), knapp 65 Jahre später 1242 (WUB III, Nr. 400) berichtet eine Urkunde über eine „Parochia Rokeslere“, also eine Pfarre in Roxel. Eine indirekte urkundliche Nennung erfolgte bereits um 1100 mit dem Hülshove.
Dieser hatte zu der Zeit Abgaben an das Kloster Überwasser (gegr. 1040) zu leisten. Er war damals ein Oberhof in der Urbauerschaft Hüels. Mit dem Hülshove ist das „Hus tor Kulen“ (1349) gemeint, das spätere Wasserschloss der Herren von Deckenbrock, die sich dann von Droste zu Hülshoff nannten. Der „Hülshoph“ war um 1100 noch im Besitz der Herren von Schonebeck, die auf der Burg Schonebeck lebten. Diese Burg lag nordöstlich des heutigen Schlosses Hülshoff. In alten Karten ist sie noch verzeichnet, ebenso sind in älteren Luftbildkarten (1973 - Ausschnitt unten) die Grundrisse noch gut erkennbar. Es muss sich um eine große und gut befestigte Anlage nahe der alten Wassermühle Beckfeld, später Haupts-Mühle genannt, gehandelt haben. Im Jahre 1282 verkaufte Dietrich von Schonebeck „seine“ Freigrafschaft über 15 Kirchspiele zurück an den münsterschen Bischof Everhard (vgl. WUB III, Nr. 1202). Dieser Verkauf erfolgte nicht freiwillig und steht im direkten Zusammenhang mit der durch ihn eigenmächtig errichteten Burg Schöneflieht in Greven am Emsübergang. Dietrich von Schonebeck war zum Raubritter geworden, der im Interregnum (kaiserlose Zeit) versucht hatte, seine Macht und seinen Einfluss auch mit Gewalt zu vergrößern. Seine eigenmächtige Politik büßte er mit einem nachhaltigen Macht- und Einflussverlust! Ende des 19. Jahrhunderts starb der letzte von Schonebeck in Nienberge. Die Burg Schonebeck fiel auf Funktionen eines Bauernhofs zurück, der ab 1417 durch den Aufstieg des ehemaligen Oberhofes Hülshoff zum Schloss von diesem an Bedeutung überragt wurde und später hierin aufging.
(D. Pfardekamp | 4/2011)